Die Anne Frank Kulturwochen 2021 finden
in Kooperation mit dem Bochumer Kulturrat e.V. im
Theater Traumbaum im Kultur Magazin
vom 05.09.2021 - 07.10.2021
und bieten ein breites Spektrum von
Jugend- und Kindertheaterstücken
gegen Rassismus und Gewalt,
für Toleranz und Akzeptanz an.

Schulvorstellungen in Zeiten der Pandemie:
Vorab: auch wenn niemand, selbst wir nicht, die Inzidenzen
und die damit verbundenen Lockdown Auflagen vorher sehen kann,
die Anne Frank Kultur Wochen 2021 werden auf alle Fälle stattfinden!
Frei nach Bert Brechts Ballade von der Unzulänglichkeit menschlichen Planens
haben wir nicht nur einen, sondern gleich vier Pläne gemacht:
A:
die Anne Frank Kultur Wochen können ganz „normal“ bei uns im Theater stattfinden
B:
die Vorstellungen finden unter Einhaltung der Abstandsregelung mit Maske statt,
notfalls jeweils vor einer Klasse oder zwei Klassen der gleichen Jahrgangsstufe
C:
statt der Vorstellungen kommen wir mit einem
entsprechenden theaterpädagogischen Workshop
und einem validen Hygienekonzept zu jeweils einer Klasse in die Schule
D:
statt der Vorstellungen führen wir klassenweise einen entsprechenden
theaterpädagogischen Workshop online durch.

Für alle, die das Vorwort überspringen und direkt zum Programm möchten,
bitte hier klicken >>>

Programmatisches:
Die Bochumer Anne Frank Kultur Wochen,
hier konkret für die Zielguppe Jugendliche, Kinder, Familien
und Schüler/innen aller Schulformen,
stehen jetzt bereits seit über 20 Jahren für
Menschlichkeit, Toleranz, Akzeptanz, Gewaltfreiheit,
die Werte des Grundgesetzes.
Sie versuchen, junge Menschen gegen Rassismus, Gewalt, Extremismus
und Antisemitismus zu sensibilisieren.

Wobei, Rassismus ist eigentlich sowieso der totale Blödsinn,
denn bei uns Menschen gibt es erwiesenermaßen gar keine Rassen.
Eigenartig, es gibt keine menschlichen Rassen,
aber Rassisten/-innen. Hört sich widersinnig an. Oder?

Ebenso stark verbreitet ist in der Bundesrepublik
immer noch der Antisemitismus,
oder nennen wir ihn ohne pseudowissenschaftliche Aufwertung
bei seinem schlichten Namen: Judenhass.
Judenhass absolut sinnloser Blödsinn,
denn um jemanden zu hassen, müßte frau/man ihn erst malpersönlich kennen.
Momentan leben circa 225.000 Jüd*innen in der BRD.
Bei 83.703.925 Einwohner*innen liegt die Wahrscheinlichkeit,
eine/n Jüd*in persönlich zu kennen also bei 1 zu 3720, nicht sehr hoch.
Nur im statistischen Vergleich, die Wahrscheinlichkeit,
persönlich einem/einer Rassisten/-in,
einer/einem Antisemiten/in,
oder z.B. einem/einer Anhänger/in der AfD persönlich zu begegnen,
liegt wesentlich höher.
Trotzdem ist der Judenhass in den letzten Jahren stetig gestiegen.

Oder nehmen wir die momentan so "beliebten" Verschwörungstheorien.
Die wohl älteste und am stärksten verbreitete ist
die von der jüdischen Weltverschwörung.
Jüdische Weltverschwörung? Also bitte, wer in seinem Leben schon
mal mehrere Jüd*innen persönlich getroffen uns sich mit ihnen unterhalten hat,
weiß genau:
Ein Thema - Zwei Jüd*innen - Drei Meinungen!
( Nicht, dass das jetzt jemand als rassistisches Voruteil interpretiert:
komplexes Denken und angewandte Dialektik sind eine echte Qualität.
Wir brauchen im Sinne der Meinungsvielfalt und Meinungsfreiheit
unbedingt mehr davon!)
Aber, wie will frau/man unter solchen Voraussetzungen
eine Weltverschwörung auf die Beine stellen?
Absoluter Schwachsinn!

Also, einige gute rationale Argumente gegen Rassismus und Judenhass,
die mit etwas Menschenverstand ganz einfach auf der Hand liegen.
Das Problem ist nur, dass Rassisten/-innen, Judenhasser/innen, Extremist/-innen
ungern rational denken, sondern lieber fühlen,
bevorzugt einfach und simpel:
schwarz-weiß, gut-böse, meins-deins, für mich - gegen mich.

Aber, wir Menschen und die Welt sind nicht so einfach und simpel.
Zum Glück, denn das wäre schrecklich öde und langweilig.
Wir sind komplex, manchmal kompliziert, alle anders, divers,
und vor allem wandelbar.
Es gibt keine in Stein gemeißelten ewigen Wahrheiten,
abgesehen von der Schwerkraft,
den unveräußerlichen Menschenrechten
und
den unveräußerlichen Kinderrechten.

Und genau hier kommt das Theater in´s Spiel:
Theater denkt und fühlt nicht schwarz-weiß, gut-böse,
es ist komplex, zeigt Charaktere mit verschiedenen Seiten,
beleuchtet Geschichten aus verschiedenen Blickwinkeln,
bedient sich der kompletten Klaviatur der Gefühle,
ist empathisch.
Also, das optimale Medium, um junge Menschen über die Gefahren
von Rassismus, Gewalt, Extremismus und Antisemitismus aufzuklären
und sie dagegen vielleicht sogar zu wappnen.
Und das Schöne dabei ist, auch bei einer komplexen und nicht einfachen Thematik
bleibt Theater trotzdem mindestens zu 50 % unterhaltsam und ist unangestrengt.

Hier beim Theater Traumbaum im KulturMAGAZIN kommt noch ein
wichtiger Aspekt hinzu:
wir machen kein
" Friss oder Stirb - Guck Dir die Vorstellung an und geh nach Hause" Theater.
Für uns ist Theater immer ein öffentlicher Diskurs, Austausch.
Deshalb gibt es direkt nach jeder Vorstellung das Angebot an das Publikum,
sich über das gerade Gesehene auzutauschen, Frage zu stellen, Meinungen zu äußern,
in Frage zu stellen, Stellung zu beziehen.

In diesem Sinne sind die Anne Frank Kultur Wochen 2021
ein Baustein von vielen möglichen und notwendigen
gegen Rassismus, Ausgrenzung, Gewalt und Antisemitismus.

Ach ja,
diesem Jahr sind die Anne Frank Kultur Wochen Bestandteil des
Festjahres 1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland, #2021jlid.
was uns ganz besonders freut

Wir würden uns darüber hinaus sehr freuen,
wenn Sie mit Ihren Schüler/innen
um sie für die Toleranz, Akzeptanz und Demokratie zu sensibilisieren,
oder auch gerne selbst als Jugendlicher oder Erwachsener
einfach so zu den Sonntagsvorstellungen
eine der hier angebotenen Veranstaltungen besuchen würden.
B.Iserloh & R.Lambrecht - Theater Traumbaum im Kultur Magazin